Fahrenheit 451: Zusammenfassung & Interpretation (2023)

Fahrenheit 451: Zusammenfassung & Interpretation (1)

Kannst Du Dir vorstellen, in einer Welt zu leben, in der es verboten ist, Bücher zu lesen? Genau so eine Welt stellt Ray Bradbury in seinem Buch "Fahrenheit 451" dar. Der Inhalt von "Fahrenheit 451" ist in drei Kapitel aufgeteilt.

Zusammenfassung: In "Fahrenheit 451" lebt der Feuerwehrmann Guy Montag in einer trostlosen und fiktiven Gesellschaft in den USA. Seine Aufgabe als Feuerwehrmann ist es jedoch nicht, Brände zu löschen, sondern zu entfachen. So stecken Feuerwehrleute in der Welt von "Fahrenheit 451" zur Strafe die Häuser von Menschen in Brand, die Bücher besitzen.

Die 1953 von Ray Bradbury geschriebene Dystopie spielt mit dem Namen "Fahrenheit 451" auf die Temperatur an, die Buchpapier braucht, um zu verbrennen, nämlich 451 Fahrenheit (ca. 233 °C). Feuer ist auch ein zentraler Punkt für eine Analyse des Romans. Doch was kannst Du noch in einer Interpretation von "Fahrenheit 451" anbringen?

Eine Dystopie ist eine Geschichte, die in der Zukunft spielt und eine Gesellschaftsordnung zeigt, die erschreckend und nicht wünschenswert ist. Die Dystopie ist das Gegenteil einer Utopie, die eine schöne Zukunft zeigt. Wenn Du mehr über Dystopie und Utopie wissen willst, schau Dir die auch Erklärung "Utopia and Dystopia" an.

"Fahrenheit 451" – Charakterisierung

Die Hauptperson in "Fahrenheit 451" ist Guy Montag. Weitere wichtige Figuren sind Milli, Clarisse und Beatty.

Guy "Fahrenheit 451" – Charakterisierung

Guy Montag ist die Hauptperson von "Fahrenheit 451". Er ist 30 Jahre alt und von Beruf Feuerwehrmann. Allerdings kein typischer, wie Du ihn dir vielleicht vorstellst. In "Fahrenheit 451" haben Feuerwehrleute die Aufgabe, Bücher zu verbrennen und Feuer zu legen, anstatt Brände zu löschen.

  • mag zunächst seinen Job, beginnt aber im Laufe des Romans ihn zu hinterfragen
  • die Beziehung Ehefrau Mildred ist eher distanziert
  • macht im Laufe des Romans eine Entwicklung durch und beginnt, die Regeln der Regierung zu hinterfragen

Millie "Fahrenheit 451" – Charakterisierung

Millie, bzw. Mildred. ist die Ehefrau von Guy Montag. Sie versucht immer, dem Ideal der Gesellschaft zu entsprechen. Mildred hält sich an alle Vorgaben und hinterfragt keine dieser Regeln. Sie kann sich kaum an die Anfänge der Beziehung zu ihrem Ehemann erinnern und ist ihm gegenüber sehr gleichgültig. So will sie ihn zum Beispiel für den Besitz von Büchern anzeigen.

  • ist gleichgültig gegenüber den Geschehnissen innerhalb der Gesellschaft
  • begeht zwei Selbstmordversuche

Clarisse "Fahrenheit 451" – Charakterisierung

Clarisse McClellan ist die 17-jährige Nachbarstochter der Familie Montag. Sie ist sehr neugierig und extrovertiert. Ihre Gespräche mit Montag sorgen dafür, dass dieser beginnt, Dinge zu hinterfragen.

  • wird aufgrund ihrer Persönlichkeit in der Gesellschaft ausgegrenzt
  • wird bei einem Autounfall getötet

Beatty "Fahrenheit 451" – Charakterisierung

Captain Beatty, der Chef von Montag, ist in "Fahrenheit 451" ein schlauer und scharfsinniger Mann, der seine Talente nicht für Gutes nutzt. Früher liebte er Bücher und besaß viele, mittlerweile verachtet er allerdings jeden Menschen, der Bücher besitzt.

  • manipulativ, wortgewandt, autoritär und scharfsinnig
  • ist der Antagonist des Romans

Ein*e Antagonist*in ist ein*e Gegner*in oder ein Bösewicht in einem Roman und damit der/die Gegenspieler*in von dem/der Protagonist*in, der/die eine Art Heldenrolle einnimmt.

Weitere, weniger wichtige Figuren in "Fahrenheit 451" sind Professor Farber, Frau Phelps und Frau Bowles, die Freundinnen von Mildred Montag sind, und Granger, der Anführer der Book People.

"Fahrenheit 451" – Inhalt

Um die Zusammenfassung und den Inhalt von "Fahrenheit 451" gut verstehen zu können, lies Dir zuerst diese Stichpunkte durch:

  • "Fahrenheit 451" spielt in einer nicht realen Gesellschaft in der Zukunft der USA.
  • In der Gesellschaft ist das Lesen und Besitzen von Büchern verboten.
  • Als Bestrafung werden Bücher und die Häuser der Besitzer*innen verbrannt.
  • Dafür gibt es sogenannten Feuerwehrleute.
    • Feuerwehrleute, wie Du sie kennst, gibt es nicht mehr.
  • Es wird außerdem ein fiktiver Atomkrieg geführt.

Der Protagonist von "Fahrenheit 451" ist ein ebensolcher Feuerwehrmann und heißt Guy Montag.

Ein Atomkrieg ist ein Krieg, der mit sogenannten Kernwaffen (Atombomben) geführt wird. So ein Krieg könnte im schlimmsten Fall die Auslöschung der Menschheit und aller anderen Lebensformen auf der Erde bedeuten.

Bücher sind in "Fahrenheit 451" aufgrund des technologischen Fortschritts schlichtweg uninteressant geworden, sodass keiner mehr liest. Sie werden sogar von den Menschen gefürchtet, weil sie wahrhafte Gefühle auslösen können, die von den Menschen in der Gesellschaft nicht erwünscht sind.

Der Roman ist in drei Kapitel unterteilt.

  • "The Hearth and the Salamander"
  • "The Sieve and the Sand"
  • "Burning Bright"

"Fahrenheit 451" – Zusammenfassung Kapitel 1

Guy Montag kommt von der Arbeit nach Hause, als er auf Clarisse, die Tochter seiner Nachbarn, trifft. Sie kommen miteinander ins Gespräch und Clarisse fragt ihn, ob er glücklich ist. Guy merkt, dass er die Frage mit einem Nein beantworten muss.

Als er zur Haustür reinkommt, findet Guy seine Frau Mildred, die versucht hat, sich mit Schlaftabletten das Leben zu nehmen. Er ruft den Notruf und rettet seiner Frau das Leben. Mildred erinnert sich am nächsten Morgen nicht mehr daran.

Eines Tages bekommen Guy und seine Kolleg*innen von der Feuerwehr den Auftrag, das Haus einer älteren Frau zu verbrennen, weil sie Bücher besitzt. Die Frau will ihr Haus allerdings nicht verlassen und setzt sich letztendlich selbst in Brand. Montag schafft es noch eines der Bücher, eine Bibel, zu retten und unbemerkt mit nach Hause zu nehmen.

Als er nach Hause kommt, merkt er, dass weder er noch seine Frau sich an ihr Kennenlernen erinnern können. Montag stellt fest, dass er eine lieblose Ehe führt. Als er nach Clarisse fragt, die er schon länger nicht gesehen hat, erzählt Mildred ihm, dass das Mädchen vor vier Tagen überfahren wurde und die Familie daraufhin weggezogen ist.

Am nächsten Morgen spricht Montag mit seinem Chef Captain Beatty. Dieser erwähnt nebenbei, dass einer der Feuerwehrleute ein Buch aus einem Haus mitgenommen hat, das verbrannt werden sollte. Wenn das Buch innerhalb von 24 Stunden verbrannt wird, muss niemand herausfinden, wer es mitgenommen hat. Beatty hat nämlich bereits den Verdacht, dass Montag das Buch mitgenommen hat. Dieser bekommt Angst und beschließt, seiner Frau von dem Buch zu erzählen. Mildred wird nervös und will, dass ihr Mann das Buch zerstört.

"The Hearth and the Salamander" bedeutet so viel wie "Der Herd und der Salamander". Der Herd symbolisiert das Leben in einem Haushalt. Der Salamander ist das Logo von Montags Arbeitsstelle. Somit beschäftigt sich das Kapitel im übertragenem Sinne mir Montags Leben zu Hause und bei der Arbeit und ermöglicht dem Lesenden eine Einführung in das alltägliche Leben der Hauptperson.

"Fahrenheit 451" – Zusammenfassung Kapitel 2

Mildred streitet mit Montag über die Bücher, die er versteckt hat. Er hat über die Zeit nämlich mehrere Bücher von der Arbeit mitgenommen. Als Montag realisiert, dass er Mildreds Meinung über Bücher nicht ändern kann, sucht er den ehemaligen Englisch-Professor Faber, der viele Bücher besitzt, auf. Faber und Montag sprechen über die Bedeutung von Büchern für die Gesellschaft.

Zu Hause versucht Montag mit Mildred und ihren Freundinnen über Bücher zu reden, doch diese scheinen uninteressiert zu sein und wollen lieber eine Fernsehsendung weiter verfolgen. Montag fängt an, Gedichte aus einem gestohlenen Buch vorzulesen, die die Freundinnen so sehr beunruhigen, dass sie das Haus verlassen.

Bei der Arbeit erfährt Montag, dass ein neues Haus wegen Bücherbesitz niedergebrannt werden muss. Es stellt sich heraus, dass das Haus, um das es sich handelt, Montags Haus ist.

Der Titel des Kapitels bedeutet übersetzt "Das Sieb und der Sand". In diesem Kapitel erzählt Montag, wie er als Kind einmal vergeblich versucht hat, ein Sieb mit Sand zu füllen. Der Sand symbolisiert das Wissen, das Montag gerne über Bücher hätte. Da aber sein Gehirn wie ein Sieb ist, schafft er es nicht, das Wissen zu begreifen.

"Fahrenheit 451" – Zusammenfassung Kapitel 3

Guy Montag muss sein eigenes Haus abbrennen. Montag erfährt, dass seine Frau und ihre Freundinnen Beatty verraten haben, dass Montag die Bibel gestohlen hat.

Captain Beatty möchte das Handeln von Montag verstehen und fragt ihn aus. Montag aber antwortet ihm nicht, woraufhin Beatty wütend wird und ihn schlägt. Montag wehrt sich, indem er den Flammenwerfer, den er nutzen soll, um sein Haus zu zerstören, auf seinen Chef richtet. Captain Beatty stirbt dabei.

Montag verlässt daraufhin die Stadt und flüchtet zu Professor Faber, der ihm rät, ein Flüchtlingslager für Akademiker*innen aufzusuchen. Die Akademiker*innen dort nennen sich Book People und verstecken sich in dem Flüchtlingslager vor der Polizei.

Auf der Flucht wird Montag von einem mechanischen Hund verfolgt, der seit der Tötung von Captain Beatty nach ihm sucht. In einem Wald am Stadtrand findet Montag schließlich das Flüchtlingslager der Akademiker*innen, die von einem Mann namens Granger geleitet wird. Granger gibt ihm ein Mittel, dass es dem mechanischen Hund unmöglich macht, ihn zu finden.

Mechanische Hunde werden in "Fahrenheit 451" von der Polizei und Feuerwehr eingesetzt, um Bücherbesitzer*innen oder Verbrecher*innen zu verfolgen und zu töten. Der Hund tötet seine Opfer, indem er ihnen eine Mischung aus Schmerzmitteln verabreicht, die über eine Nadel am Kopf des Hundes in den Körper des Opfers gelangen. Da der Hund über 10.0000 verschiedene Geruchskomplexe verfügt, ist er sehr verlässlich bei der Verfolgung von Verbrecher*innen und Buchbesitzer*innen.

Wenige Tage nachdem Montag aus seiner Heimatstadt verschwunden ist, wird die Stadt bombardiert. Außer Faber, der mit einem Bus Tage zuvor geflüchtet ist, stirbt jede*r. Granger erklärt Montag, dass die Stadt wie ein Phönix zuerst zugrunde gehen muss, bevor sie wieder aufgebaut werden kann. Deswegen planen die Book People die Stadt wiederaufzubauen, in der zukünftig Bücher erlaubt sein sollen.

Das Kapitel "Burning Bright" bedeutet "Helles Brennen" und deutet auf die Stadt hin, die in diesem Kapitel in loderndes Feuer aufgeht. Außerdem steht der Name des Kapitels auch für Montags ehemaliges Leben, die Gesellschaft und deren Ideale, die durch die Atombomben verbrennen.

In diesem Kapitel geht es auch um den Mythos des Phönix. Der Phönix ist ein mythischer Vogel, der am Ende seines Lebens zu Asche wird. Der Phönix erwacht aus derselben Asche wieder zum Leben und ist somit ein unsterbliches Wesen. Im übertragenden Sinne spiegelt der Phönix hier auch das Schicksal der Stadt wider. Die Stadt muss erst in Flammen aufgehen, damit danach etwas Neues und Besseres aus ihrer Asche entstehen kann.

"Fahrenheit 451" – Analyse

Wenn Du in der Schule eine Analyse zu "Fahrenheit 451" schreibst, solltest Du diese Dinge beachten:

  • Erzählperspektive
  • Themen
    • Zensur
    • Technologie und Kulturverlust
    • Dystopie und Utopie
  • Symbole
    • Feuer
    • Spiegel
    • Licht

"Fahrenheit 451" wird von einem personalen Erzähler in der dritten Person erzählt. Der Erzähler folgt Guy Montag durch die gesamte Geschichte und schildert objektiv die Gesellschaft, in der Montag lebt, ebenso wie seine Gefühle und Gedanken.

Um mehr über Erzählperspektiven zu erfahren, schau Dir doch auch die Erklärung zu "Point of View" an. Dort findest Du alles Wissenswerte zu den verschiedenen Erzählperspektiven und ihren Besonderheiten.

Thema – Zensur

In "Fahrenheit 451" sind Bücher verboten, wodurch es zu einer Art Zensur der Gesellschaft kommt. Der Besitz von Büchern ist sogar strafbar.

Zensur ist die aktive Kontrolle des Staates von Informationen und wie diese die Öffentlichkeit erreichen können. Wenn ein Staat Zensur betreibt, dann kontrolliert er zum Beispiel, was in der Zeitung stehen darf und was nicht.

Captain Beatty erklärt in einem Monolog das Verbot von Büchern. Die Zensur ist nicht, wie üblich, vom Staat ausgegangen, sondern von der Gesellschaft. Die Neuen Medien, wie Fernsehen und Radio, haben die Menschen dazu gebracht, eine geringere Aufmerksamkeitsspanne zu haben. Sie haben keine Geduld mehr, Bücher zu lesen. So entwickelt sich in dem Roman eine Gesellschaft, die einfach kein Interesse mehr an Büchern hat.

In dem ersten Gespräch von Faber und Montag sagt Faber:

Do you see why books are hated and feared? They show the pores in the face of life. The comfortable people want only wax moon faces, poreless, hairless, expressionless. 1

Wie Du dem Zitat entnehmen kannst, findet Faber aber noch eine andere Erklärung für die Angst und den Hass gegenüber Büchern. In ihnen steckt wirkliches Leben und viele Menschen empfinden dies als unangenehm, weil sie nicht mehr daran gewöhnt sind. Mit den Gefühlen, die sie auslösen, kann die abgestumpfte Gesellschaft nur schwer umgehen. Diese Idee wird untermalt von der Abhängigkeit von Fernsehen und Unterhaltung. Denn obwohl die Regierung und die Feuerwehr die Leute sind, die die Bücher zerstören, macht der Hass und das Desinteresse der Menschen eine solche Zensur erst möglich.

Diese Zensur hat zur Folge, dass die Menschen in der Gesellschaft immer gleicher werden (Homogenisierung) und ihre Individualität verloren geht. Bücher ermöglichen dem Lesenden, nachzudenken und sich eine eigene Meinung zu bilden. Diese Möglichkeit geht in "Fahrenheit 451" vollkommen verloren.

Homogenisierung ist das Verschwinden von typischen Unterschiedenen zwischen Menschen oder auch Kulturen. So werden die Menschen und Kulturen immer gleicher. Ein Beispiel ist die Einführung von Fast-Food-Ketten in Asien, die das landestypische Essen immer weiter verdrängen. In "Fahrenheit 451" wird den Menschen durch die Medien eine vorgefertigte Ansicht vorgegeben, die sie akzeptieren, ohne zu hinterfragen. So kommt es dazu, dass die breite Masse immer die gleiche Ansicht vertritt und sich keine eigene Meinung mehr bildet.

Figuren wie Faber oder Granger bilden ein Gegenstück zu dieser Zensur. Sie erkennen die Gefahren der Zensur und versuchen, sich gegen diese zu wehren. Wenn alle Menschen immer gleicher werden, dann gibt es irgendwann nur noch die Meinung und Denkweise der breiten Masse.

Das zeigt sich z. B. in dem Verbot der Bücher in "Fahrenheit 451", das von niemandem mehr infrage gestellt wird. Die Bücher, mit all dem Wissen und Geschichten, sind kurz davor, auszusterben. Daher sind Menschen wie die Book People so bemüht, das Kulturerbe, das in den Büchern steckt und durch die Zensur droht verloren zu gehen, zu bewahren.

Thema – Technologie und Kulturverlust

In "Fahrenheit 451" ist der Fernseher das wichtigste Medium. Die technologischen Fortschritte in der Gesellschaft hatten zur Folge, dass keiner mehr Bücher liest. Die Rolle der Technologie ist also eine zerstörerische. Menschen wie Mildred, die komplett von der Technik abhängig sind, verlieren jegliche Leidenschaft, persönliche Tiefe und Individualität.

Dadurch, dass die Technologie das Buch verdrängt hat, ging, wie bereits erwähnt, sehr viel Kulturerbe der Menschheit verloren. Granger erwähnt, dass sie die Werke von Machiavelli, Einstein, Darwin und weiteren Wissenschaftler*innen aufgeschrieben haben, um die Kultur der Menschheit aufrechtzuerhalten.

Niccoló Machiavelli (1469 bis 1527) war ein italienischer Theoretiker, der in seiner Heimatstadt Florenz ein politisch aktiv war. Er wurde allerdings wenige Zeit später aus Florenz verbannt und begann politische Handbücher zu schreiben. Damit wurde er zu einem der wichtigsten politischen Philosophen.

Albert Einstein (1879 bis 1955) gilt als berühmter Naturwissenschaftler und Mathematiker. Eins seiner Hauptwerke ist die Relativitätstheorie und die Lichtquantenhypothese, für die er sogar den Nobelpreis bekam.

Charles Darwin (1809 bis 1882) war ein britischer Naturforscher. Er ist im Wesentlichen für seinen Beitrag zur Evolutionstheorie bekannt.

"Fahrenheit 451" zeigt, dass technologische Fortschritte nicht nur positive Auswirkungen auf unser Leben haben, sondern auch fatale Folgen haben können. Die große Bandbreite an Meinungen und Gedanken, die Bücher bieten können, wird durch stumpfe Technologie ersetzt, die nur zur Unterhaltung dient.

Die fortschreitende Technik führt jedoch nicht nur zu einem Kulturverlust, sondern auch dazu, dass Menschen ihre ganze Menschlichkeit verlieren. Sie verlieren jegliche Leidenschaft, Gefühle und eigenständige Gedanken. So nehmen die Bürger*innen zum Beispiel nicht einmal mehr wahr, dass über ihnen konstant Kampfflugzeuge fliegen und empfinden keine Angst. Montag und Faber scheinen die Einzigen zu sein, die diese Absurdität erkennen. So wundert sich Montag:

How in hell did those bombers get up there every single second of our lives! Why doesn't someone want to talk about it? 1

Er fragt sich, wie die Kampfflugzeuge jede Sekunde präsent im Leben der Menschen sind und keiner von ihnen auch nur über den Krieg spricht.

Die Menschen sind so in der Konsum- und Unterhaltungsgesellschaft gefangen, dass sie jegliches Gefühl für die Realität verlieren und emotional taub werden. So entgehen ihnen nicht nur Banalitäten im Alltag, sondern auch die Tatsache, dass konstant Krieg herrscht, von dem niemand weiß, wer ihn führt und weshalb er überhaupt begonnen wurde.

Thema – Dystopie und Utopie

Eine Dystopie zeigt eine Zukunft, die oft einen negativen Ausgang hat. Oft wird eine Gesellschaft dargestellt, die im Laufe der Geschichte zugrunde geht.

Typisch für dystopische Romane ist es, dass der Hauptcharakter eine Rolle als Außenseiter einnimmt. So entwickelt sich auch Guy Montag sich im Laufe des Romans immer mehr zu einem Außenseiter. Er beginnt, die Vorgaben und Erwartungen der Regierung zu hinterfragen und sich letztendlich sogar gegen sie zu stellen, indem er sich Captain Beatty widersetzt.

Ebenfalls typisch für eine dystopische Gesellschaft ist die staatliche Kontrolle, die sich in "Fahrenheit 451" in der Zensur der Medien zeigt. Bücher sind verboten und die Medien, die so wichtig für die Figuren in "Fahrenheit 451" sind, werden überwacht, sodass es keine Meinungsfreiheit mehr gibt. Sogar die Menschen haben begonnen, einander zu kontrollieren und melden illegales Verhalten dem Staat. Selbst Montags Ehefrau schreckt so nicht davor zurück, ihren eigenen Ehemann für den Besitz von Büchern zu melden.

Ein weiteres dystopisches Merkmal in "Fahrenheit 451" ist der fiktive Krieg, der in dem Buch herrscht. Zwar wird nicht erklärt, gegen wen den Krieg geführt wird, aber die Menschen lassen sich durch ihn noch weiter einschüchtern und geben sich der Kontrolle von Staat hin. Letztendlich wird sogar Montags Heimatstadt von einer Atombombe getroffen und alle Bürger*innen sterben.

Das utopische, also unrealistische, gesellschaftliche Ziel der fiktiven Gesellschaft in "Fahrenheit 451", ist das individuelle Dauerglück. Dies soll erreicht werden, indem Probleme, Leiden, Schmerz und Streit vollkommen vermieden werden. Allerdings wurde durch das einst utopische Ziel in "Fahrenheit 451" eine dystopische Gesellschaft erreicht, die komplett vom Staat überprüft und letztendlich zerstört wird.

Symbole – Feuer

Feuer ist ein wichtiges Symbol in "Fahrenheit 451". Sogar der Titel des Buches beinhaltet eine Anspielung auf das Feuer, indem er auf den Brennpunkt von Papier hindeutet. Das Feuer wird als Repräsentant für Zerstörung genutzt. Es wird verwendet, um Bücher loszuwerden, Menschen zu töten und am Ende eine ganze Stadt auszulöschen.

Captain Beatty sagt, dass alles verbrannt werden soll, weil Feuer laut ihm hell und sauber ist. Feuer kann also auch als eine Art Reinigung der Gesellschaft von schlechten Einflüssen dienen:

Burn all, burn everything. Fire is bright and fire is clean. 1

In "Fahrenheit 451" steht Feuer aber auch für Wiedergeburt. Granger erzählt Guy Montag im letzten Kapitel, dass eine Gesellschaft wie ein Phönix aus der eigenen Asche auferstehen kann. Die Gesellschaft muss also zuerst verbrannt werden, um später wieder aufgebaut werden zu können.

Symbole – Spiegel

Spiegel reflektieren das eigene Selbst. Im übertragenen Sinne bedeutet das, dass man durch einen Spiegel über sich selbst nachdenken kann. Im Buch wird Clarisses Gesicht mit einem Spiegel verglichen:

How like a mirror, too, her face. Impossible; for how many people did you know that refracted your own light to you? 1

Der Vergleich von Clarisses Gesicht mit einem Spiegel macht deutlich, dass sie die erste Person ist, die Montag unbewusst dazu angeregt hat, sich selbst anzuschauen und über sein eigenes Leben nachzudenken. Clarisse sieht die Menschen, wie sie wirklich sind und nicht, wie sie die Menschen gerne hätte. Sie verhält sich wie ein Spiegel, in dem die Menschen ihre eigene innere Wahrheit sehen können. In dem Moment, in dem Guy Montag in den Spiegel schaut, den Clarisse darstellt, erkennt er sein eigenes Unglück.

Später schlägt Granger vor, dass man für den Wiederaufbau der Stadt eine Spiegelfabrik aufmachen sollte. In die Spiegel, die die Menschen dort produzieren, müssen sie mehr oder weniger hineinzusehen. Eine Wiedergeburt kann also nicht ohne Selbstreflexion stattfinden. Der Spiegel steht hier also symbolisch für die Selbsterkenntnis, die zwingend nötig ist, um eine bessere Welt schaffen zu können.

Symbole – Licht

Auch das Licht ist ein zentrales Motiv bzw. Symbol in "Fahrenheit 451". Vor allem Clarisse wird häufig mit Wörtern beschrieben, die in Verbindung mit Licht und Helligkeit stehen:

Her face, turned to him now, was fragile milk crystal with a soft and constant light in it. It was not the hysterical light of electricity but — what? But the strangely comfortable and rare and gently flattering light of the candle. 1

Clarisse steht also, wie Du anhand des Zitats erkennen kannst, symbolisch für das Licht und das Gute. Sie bewegt Guy Montag dazu, seine Lebensweise zu überdenken. Im Gegensatz zu dem hellen, warmen Licht, das sie ausstrahlt, strahlen Beatty und seine Mitarbeitenden Dunkelheit aus. Sie sind wie besessen vom Feuer der Zerstörung und werden häufig mit dunklen Farben beschrieben. Einer von ihnen trägt sogar den Namen "Black". Sie versuchen, das Licht auszulöschen und völlige Dunkelheit in die Welt zu bringen.

Das Licht kann auch symbolisch für Wissen stehen, denn mit Wissen geht immer auch eine Art Erleuchtung einher. Das zerstörerische Feuer, das bereits als zentrales Symbol beschrieben wurde, versucht, diese Erleuchtung (in Form von Büchern) auszulöschen.

"Fahrenheit 451" – Interpretation

Montag wird damit beauftragt, das Haus einer alten Dame zu verbrennen. Diese Szene ist eine zentrale Schlüsselstelle im Buch und eignet sich daher als Interpretation von "Fahrenheit 451".

Die alte Dame will die Verbrennung ihrer Bücher nicht akzeptieren und verbrennt lieber selbst, als ihre Bücher herzugeben. Die Erfahrung mit der alten Dame hinterlässt einen starken Eindruck bei Montag. Er stellt fest, dass Bücher etwas Besonderes sein müssen, weil er sich nicht vorstellen kann, warum die Frau ansonsten in Kauf nimmt, zusammen mit ihnen verbrannt zu werden:

There must be something in books, things we can't imagine, to make a woman stay in a burning house. 1

Gleichzeitig erweckt die Erfahrung Verwirrung und Schuldgefühle in ihm. Dass er Objekte zerstört, die scheinbar sehr wertvoll sind, irritiert ihn. Um besser zu verstehen, was genau er denn verbrennt, nimmt er die Bibel aus einem Haus, das verbrannt werden soll und versteckt sie. Zum ersten Mal wird ihm deutlich, dass hinter Büchern mehr als nur Wörter, sondern auch Menschen und ihre Geschichten stecken:

For the first time I realized that a man was behind each of the books. 1

Die Veränderung, die Montag während des Romans durchlebt, wird nun sehr deutlich. Die Erfahrung mit dem Tod der alten Dame und die Gespräche mit Clarisse geben Montag den Anstoß, seine Lebensweise zu überdenken und das System, in dem er lebt, zu hinterfragen.

In dem Kapitel kommen außerdem viele christlichen Symbole vor. Die Bücher, die von den Feuerwehrleuten zum Verbrennen auf den Boden geworfen werden, werden mit Vögeln verglichen. Ein Buch davon fällt Montag wie eine verwundete weiße Taube in die Hände. Die Taube ist im Christentum ein Symbol für den Frieden und den Heiligen Geist, der für das Göttliche steht.

Auch die alte Frau zitiert kurz vor ihrem Tod die letzten Worte des anglikanischen Bischofs Hugh Latimer, der als Märtyrer starb:

Play the man, Mister Ridley; we shall this day light such a candle, by God's grace, in England, as I trust shall never be put out. 1

Der Tod des Bischofs Hugh Latimers stellte einen Wendepunkt in der Geschichte der englischen Kirche dar, der schließlich zum Sieg der protestantischen Kirche in England führte.

Dieses Zitat dient hier als sogenannte epische Vorausdeutung, die einen Hinweis auf den weiteren Verlauf der Geschichte gibt. Der Tod der alten Dame lässt Montag von nun an nicht mehr los. In ihm wird etwas geweckt ("eine Kerze gezündet"), woraufhin er sich allmählich zu einem Freidenker entwickelt, der sich gegen die Regierung erhebt. Auch hier wird das Symbol des Lichts in Form einer Kerze wieder aufgegriffen.

Als epische Vorausdeutung werden Passagen in fiktionalen Werken bezeichnet, die Hinweise auf die Zukunft geben.

So wie der von ihr zitierte Bischof Hugh Latimer ist die alte Dame dazu bereit, für ihre Überzeugungen und ihren Glauben zu sterben und wird somit selbst zu einer Märtyrerin.

Die Bibel, die Montag aus dem Haus der Frau gerettet hat, wird von nun an fester Bestandteil seines Lebens, er lernt im Laufe der Handlung sogar einige Stellen aus dem Alten und Neuen Testament auswendig. Sie wird für ihn zum Wegweiser, der ihn bei seiner Mission, die Menschheit zu retten, begleitet. Die alte Frau ist somit nicht umsonst gestorben.

"Fahrenheit 451" Buch – Autor Ray Bradbury

Raymond Douglas Bradbury, auch genannt Ray Bradbury, ist der Autor des Buch "Fahrenheit 451". Er war ein amerikanischer Schriftsteller und Drehbuchautor. Er wurde am 22. August 1920 in Texas geboren und verstarb am 5. Juni 2012 in Los Angeles.

In vielen seiner Werke behandelt er, wie sich die Gesellschaft in der Zukunft ändern könnte. Diese Veränderung stellt er meistens in einem negativen Licht dar, wie das auch in "Fahrenheit 451" der Fall ist. Früh hatte er Sorge, dass der Mensch durch den technologischen Fortschritt die wichtigen Dinge im Leben, wie soziale Interaktionen und emotionale Nähe, aus dem Auge verliert.

Bradbury bemerkte die Anfänge einer Konsumgesellschaft und hatte die Befürchtung, dass dadurch jeder mit sich selbst beschäftigt ist, keiner mehr Kontakte pflegt und die Kultur verloren geht. Er verfasste vorwiegend fiktionale Werke, die in die Gattungen Science Fiction und Horror eingeordnet werden können.

Sciene Fiction ist ein Buch- und Filmgenre, das sich hauptsächlich mit Themen wie Raumfahrt, Zeitreisen und neuartigen Erfindungen beschäftigt. Oft spielen diese Bücher oder Filme in der Zukunft.

Fahrenheit 451 - Das Wichtigste

  • "Fahrenheit 451" ist ein dystopischer Roman von Ray Bradbury, der 1953 veröffentlicht wurde.
  • "Fahrenheit 451" Inhalt:
    • In der Geschichte geht es um den Feuerwehrmann Guy Montag, der Bücher verbrennt, und um seine Entwicklung von einem Mitläufer zu einem kritisch-denkenden Bürger.
    • Die dystopische Gesellschaft wird wegen der technologischen Fortschritte und Massenmedien komplett gefühllos und verbietet Bücher.
  • "Fahrenheit 451" Charakterisierung Guy
    • Hauptperson von "Fahrenheit 451"
    • 30 Jahre alt
    • Feuerwehrmann
    • distanzierte Ehe zu Frau Millie
    • beginnt Regeln der Gesellschaft zu hinterfragen
  • "Fahrenheit 451" Beatty Charakterisierung
    • Antagonist des Romans

    • Chef von Montag

    • schlau und scharfsinnig

    • früher liebte er Bücher und besaß viele

    • manipulativ

  • "Fahrenheit 451" Analyse:
    • zentrale Symbole: Feuer, Licht, Spiegel
    • zentrale Themen: Zensur, Technologie und Kulturverlust, Dystopie und Utopie
    • "Fahrenheit 451" wird von einem personalen Erzähler in der dritten Person erzählt.

Nachweise

  1. Bradbury (1953). Fahrenheit 451. Ballantine Books.
  2. Kohn (2009). Interpretation zu Ray Bradbury Fahrenheit 451. C. Bange Verlag.

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Author: Amb. Frankie Simonis

Last Updated: 11/15/2023

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